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Konflikte im Arbeitsalltag


Bei einem meiner letzten Kundengesprächen wurde ich mit der Frage konfrontiert, wie man denn Konflikte erkennen könnte. Die Frage ist durchaus berechtigt, denn gerade im Arbeitsalltag werden Konflikte nicht direkt angesprochen, sondern auf Sachebene ausgetragen. Die Auslöser können einfache Missverständnisse sein, die nicht ausreichend geklärt wurden. Denn selbst, wenn man als Führungskraft erkennt, dass etwas nicht passt und man es auch anspricht, ist das Thema oft nicht vom Tisch.


 

Konfliktthemen gibt es in den meisten Büros, das Ausmaß ist sehr unterschiedlich und viele sind "harmlos" und die Mitarbeiter können sie auch untereinander klären. Als Führungskraft sollte man jedoch sehr achtsam sein, denn aus einigen Konfliktthemen können sich größere Probleme entwickeln, die dann einen negativen Einfluss auf das Unternehmen haben, wie z.B. verspätete Projektabgaben, Teamspaltungen bis hin zur Mitarbeiterfluktuation und damit einhergehende Personalrecruiting-Kosten.

Eine Investition in das eigene Konfliktmanagement und die eigenen Fähigkeiten mit solchen Situationen umzugehen spart Ihrem Unternehmen langfristig viel Zeit und Geld.


Ein Beispiel für Konflikte aus dem Alltag: Beim wöchentlichen Team-Meeting meint eine Mitarbeiterin, dass sie ihrer Kollegin aus dem selben Büro gerne Unterstützung anbieten würde, da sie beide immer erst um 16Uhr45 Dienstschluss machen könnten, weil die genannte Kollegin zur Abarbeitung der Arbeitsaufträge länger brauchen würde. Gemeinsam wären sie schneller. Die Kollegin möchte jedoch eigentlich keine Unterstützung, da sie die eigenen Aufträge gerne in ihrem Tempo abarbeiten würde. Sie schreibt die anfallenden Überstunden auch nicht, da ihr selbst bewusst ist, dass sie mehr Zeit braucht. Die Mitarbeiterin könnte auch bereits vor ihr gehen, jedoch glaubt sie, dass es dann so aussähe als würde sie weniger arbeiten.

Die geschilderte Situation beschreibt eine bereits verfahrenere und komplexere Konfliktsituation, in der es aber umso wichtiger ist als Führungskraft lösungsorientiert einzugreifen. In einem ersten Schritt wäre es jedenfalls notwendig Einzelgespräche mit beiden Mitarbeiterinnen zu führen, um die jeweilige konkrete Sichtweise zu erfragen, aber auch um bereits nach Lösungsideen zu suchen. Denn die Experten des Konfliktes sind die Betroffenen selbst und Lösungsansätze und -strategien sind auch nur dann erfolgreich, wenn die Ideen dazu von ihnen selbst kommen. Von Außen durch die Führungskraft aufgetragene Lösungsansätze werden häufig von den Beteiligten nicht als Lösung wahrgenommen.


Um beim vorher beschriebenen Beispiel zu bleiben. Angenommen der Chef beschließt, dass die Situation so nicht tragbar ist. Die eine Mitarbeiterin ist langsamer, also beschließt er sie zu entlasten, indem er ihr einen Arbeitsauftrag weniger gibt und diesen der anderen Kollegin überträgt, da diese die Unterstützung ja angeboten hatte. Man könnte meinen, dass ein solches Handeln den bestehenden Konflikt lösen sollte und somit ein zufriedeneres Arbeiten möglich ist. Was jedoch passiert ist, dass die eine Kollegin, der man einen Auftrag weggenommen hat, sich minderwertig fühlt. Der Chef traut ihr die Arbeit nicht zu. Dazu kommt, dass die Kollegin sich ärgert, weil sie nun noch mehr arbeiten muss, als ihre Kollegin, nur weil die zu langsam ist. Die Situation zwischen den beiden ist nicht besser, sondern angespannter, da jede der anderen ein Stück weit die Schuld gibt an der subjektiv empfundenen Verschlechterung der Situation.

Geschickter wäre es, wenn der Chef, wie vorhin bereits erwähnt, zuerst mit den beiden Betroffenen alleine spricht und dann das gemeinsame Gespräch mit beiden Mitarbeiterinnen sucht. Natürlich kostet diese Vorgehensweise jetzt im Moment mehr Zeit und Energie, jedoch ist es besser zu Beginn einmal mehr Zeit und Energie zu investieren und gemeinsam anhaltende Lösungen zu erarbeiten, als zu einem späteren Zeitpunkt viel Zeit und auch Geld zu verlieren.

 

Ziel von EP-Consulting ist es mit Ihnen, als Führungskraft, gemeinsam Gesprächsführungskompentenzen zu erarbeiten, sodass Sie solche Lösungsgespräche mit Ihren MitarbeiterInnen erfolgreich führen können.

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